Freitag, 3. November 2006

Bewertung der Seite "Europaquellen"

Im nun folgenden Beitrag soll eine Bewertung der Seite "Europaquellen" vorgenommen werden. Es werden hierbei inhaltliche Kriterien bewertet werden, ebenso wird die Benutzerfreundlichkeit geprüft werden.

"Europaquellen" wurde als Forschungsprojekt 2001 (bis 2003) von Univ.Prof. Dr. Wolfgang Schmale unter der Mitarbeit von Mag. Rolf Felblinger, Günther Kastner, Alexander Koller, Mag. Josef Köstlbauer und Mag. Alexander Wilckens ins Leben gerufen.
Ein Impressum direkt ist nicht vorhanden, jedoch sind Informationen zu den Autoren aufrufbar. Die Projektförderung erfolgte durch die Gerda-Henkel-Stiftung (Düsseldorf), wobei das Projekt am Insitut für Geschichte an der Universität Wien durchgeführt wurde.
Die Seite setzt sich mit Europabegriffen und -vorstellungen im 17. Jahrhundert anhand von 100 Quellenautopsien auseinander, welche als Datenbank präsentiert werden. Sie ist verknüpft mit drei ähnlich gelagerten Projekten, nämlich den Quellenautopsien 16. Jhdt, der Enzyklopädie 1492-1558 und der Europabibliographie.
Die hier verwendeten Quellen werden ausführlich dargestellt. Neben einer (wenn nicht anonym) Kurzbiographie des Verfassers werden die Quellen umfangreich beschrieben und auf die Europavorstellungen des Autors wird Bezug genommen.
Die Aufbereitung der Texte für das WWW ist durchwegs in Ordnung, allerdings erfolgt keine Erklärung der verwendeten Fachtermini. Hilfreich istallerdings die jeder Quelle beigefügte Zitierweise.
Die Seite setzt auf einen wissenschaftlich etablieren Konsens. Die verwendeten Farben weiss, blau und teilweise violett erzeugen keine wie auch immer gearteten Stimmungen.
Forschungshintergrund und Quellenauswahl werden dargelegt, ein Dialog mit anderen Plattformen findet aber nicht statt, sieht man von der Verknüpfung mit den drei anderen Projekten ab.
Eine Rezension dieser Seite ist meines Wissens nach nicht erfolgt. Recherchen auf einschlägigen Plattformen (H-Soz-Kult etc.) brachten keine Ergebnisse, bei der Suche mit allgemeinen Suchmaschinen stösst man nur auf Hinweise des Verlags, der die Forschungsergebnisse publizierte.
Erwähnt wird ebenso, dass eine laufende Ergänzung durchgeführt wird, Hinweise auf eine technische Wartung waren aber nicht ersichtlich.
Betreffend Links sind vor allem jene zu den drei bereits erwähnten Projekten zu finden, darüber hinaus noch einige Verknüpfungen zu Ausstellungen, die einen ähnlichen Schwerpunkt aufweisen. Das multimediale Potential des Mediums wurde meiner Meinung nach nicht vollkommen ausgeschöpft.

Nun zur Benutzerfreundlichkeit:
Der Aufbau der Seite ist durchwegs strukturiert und nachvollziehbar, jedoch ist speziell der linke Sidebar ein wenig verwirrend. Der essentielle Teil der Quellen des 17. Jahrhunderts wird nämlich in ähnlicher Form präsentiert, wie die anderen (verlinkten) Projekte. Und zunächst ist nicht klar ersichtlich, dass diese Page jenen Schwerpunkt hat (wenn auch in der Überschrift erwähnt). Hier wäre meiner Ansicht nach eine Hervorhebung oder Umgestaltung angebracht.
Fehler, seien sie inhaltlicher (wobei hier bemerkt werden muss, dass eine eingehende Analyse der Quellenbewertung etc. aus Zeitmangel nicht möglich war) oder technischer Natur, waren bei den "Europaquellen" nicht feststellbar.
Es dominieren wie bereits erwähnt die Farben weiss und blau, wobei hier nicht erkennbar wäre, dass diese Auswahl aus einem speziellen Grund heraus getroffen worde wäre. Die Schriftarten sind passend gewählt und die Texte gut lesbar, allerdings vermisse ich eine Druckfunktion (außer natürlich jene beim Internet-Explorer).
Die Menüführung der Seite ist teils verwirrend, da man sich erst einen Überblick verschaffen muss, um zu erkennen, dass die Quellendatenbank nur direkt ansteuerbar ist, während die anderen Sektionen lediglich Links darstellen. Das Durchforsten des integralen Bestandteils, der Datenbank, ist aber dank Suchfunktion benutzerfreundlich.
Ladezeiten sind ebenso wenig vorhanden wie Werbung, auch Pop-Ups stören nicht. Interaktive Elemente (Forum und dgl) fehlen auf dieser Seite, jedoch sind die Kontaktadressen der Autoren genannt, wo man nähere Auskünfte einholen kann.

FAZIT: Wer speziell nach den angebotenen Quellen sucht, wird hier fündig werden und eine detaillierte Quellenbeschreibung und -bewertung vorfinden. Allerdings muss man sich erst ein wenig mit der Menüführung und dem Aufbau der Seite vertraut machen. Alles in allem eine hilfreiche Web-Site.

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